Geschichtlicher
Überblick
1801
Am
14. August 1801 besucht Johann Wolfgang von Goethe den Hohe
Hagen, .. von dem man augenscheinlich noch ungehindert von
Bäumen eines Waldes, weit in das Umland hinausblicken kann.
1825
/ 1826
Erstmalig
dokumentierter Abbau von Basaltsteinen am Hohe Hagen.
1821-1825
Im
Rahmen der von Carl Friedrich Gauß zwischen 1821 und 1825
per Triangulation durchgeführten Landesvermessung des
Königreichs Hannover bis hinauf nach Altona (damals
dänisch), nutzt Gauß den Hohe Hagen als seinen ersten
Dreieckspunkt für das große Dreieck Hohe
Hagen - Brocken - Großer Inselsberg. Dieses Dreieck mit
den Seitenlängen 68 km (Hohe Hagen - Brocken), 84 km
(Hohe Hagen - Großer Inselberg) und 106 km (Brocken -
Großer Inselberg) ist die Basis bei der Verknüpfung
zahlreicher weiterer Vermessungsdreiecke.
1833
In
diesem Jahr erfinden Gauß und Prof. Wilhelm Eduard Weber
den elektromagnetischen Telegrafen, Da bekannt ist, dass
Mineralien das Erdmagnetfeld stören können, kommen
Gauß, Weber und Alexander v. Humboldt nach Dransfeld um
den Einfluß des Basaltgesteins des Hohe Hagen auf den
Telegrafen zu erkunden. Es kann kein Einfluß festgestellt
werden.
1834
Ein
Brand der Stadt zerstört Dransfeld vollständig.
1856
Das
letzte Teilstück der Hannoverschen Südbahn,
Göttingen-Dransfeld-Hann Münden wird in Betrieb
genommen. Ihr Bau steigert den Bedarf von Basaltschotter. Im
Jahr 1925 entsteht die Bahnanbindung des Steinbruchs zu einem
Verladesilos in der Dehne durch eine Lorenbahn.
1906-1911
Am
29.04.1906 beschließt der Dransfelder Verschönerungsverein
auf dem Hohe Hagen einen Aussichtsturm zu Ehren von Carl
Friedrich Gauß zu bauen. Der Turm wird durch Spendengelder
finanziert. Die größten Spender sind Kaiser Wilhelm
II, der 4.000 Goldmark aus der Staatsschatulle überweist
und der aus Jühnde stammende und in Berlin wohnende
Ministerialdirektor August Gieseke, der zunächt 100, dann
3.500 Mark beisteuert. Die Grundsteinlegung des Turms findet am
29.07.1909 statt und am 31.07.1911 folgt seine Einweihung. Er
ist 35m hoch, womit die Aussichtsplattform in einer Höhe
von 540m über NN liegt. 1961 wird das Bauwerk aufgrund von
Sprengarbeiten im benachbarten Basaltsteinbruch stark geschädigt
und am 14.11.1963 stürzt er in sich zusammen.
1912-1913
In
den Jahren 1912-1913 wird der Berggasthof auf dem Hohe Hagen
gebaut. Sein Besitzer ist bis 1964 die Familie Wilhelm Bühre.
Er besitzt in seinem Gastraum den ersten Fernseher von
Dransfeld, auf dem die Besucher die Fußballweltmeisterschaft
1954 mitverfolgen können. Nach 1964 übernimmt das
Basaltwerk den Gasthof und verpachtet ihn an diverse Betreiber.
Seit 1982 wird das Haus als Schullandheim genutzt.
1925
Die
Loren-Seilbahn vom Hohe Hagen zum Verladesilo an der Bahnstrecke
Göttingen-Dransfeld-Hann Münden wird in Betrieb
genommen und ersetzt die Pferdefuhrwerke, die bis dahin den
Basaltbruch transportiert haben.
1939-1945
15
bis 20 französische Kriegsgefangene müssen im
Steinbruch arbeiten und wohnen, wie folgend die deutschen
Kriegsgefangenen, in Baracken auf dessen Betriebsgelände.
1945
25
britische Kriegsgefangene aus dem Stammlager Adelebsen, arbeiten
im Steinbruch. Sie werden Ende 1946 dort abgezogen. In den
Nachkriegsjahren werden der Gaußturm und der Berggasthof
zu einem beliebten Ziel des Sonntagsausflugs.
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1961
Am
19.10.1961 führen Sprengarbeiten im Steinbruch zu einer
nachhaltigen Beschädigungen des Gaußturms von 1911.
Er wird für den Besucherverkehr geschlossen ..
1963
..
um am 14.11.1963 nach weiteren Sprengarbeiten in sich
zusammenzustürzen.
1964
Nachdem
der 'Alte' Gaußturm nicht mehr steht, wird in seiner Nähe
der 51m hohe 'Neue' Gaußturm aus Stahlbeton, errichtet. Er
wird im Oktober 1964 fertiggestellt. Seine Aussichtsplattform
erreicht eine Höhe von 528m über NN. Eine zweite
Plattform 14m über dem Boden bleibt zunächst
ungenutzt. Sie soll zu einem Panoramarestaurant werden. Zudem
entsteht neben dem Turm ein Sechkantgebäude, in welches das
Gausmuseum einziehen soll.
Das
Haus des Gausmuseums ist schlecht isoliert, so dass die
Ausstellungsstücke feucht werden. So muss sein Betrieb nach
kurzer Zeit geschlossen berden.
Auch
das Panoramarestaurant ist eine Fehlplanung. Es kann bis 1989
seinen Betrieb nicht aufnehmen, da es nach den Bauauflagen einen
zweiten Zugang, bzw. Fluchtweg benötigt. Dieser wird erst
in dem besagten Jahr, durch einen Erdhaufen mit einer Brücke
zum Restaurant verwirklicht, welcher die Bezeichnung 'Tum' für
das Gebäude widersinnig erscheinen lässt..
1969
Abbau
der Seilbahn vom Hohe Hagen zum Verladesilo an der Bahnstrecke
Göttingen-Dransfeld-Hann Münden. Der Basaltbruch wird
noch eine Zeit mit Lastwagen zur dortigen Asphaltfabrik (Kemna
Bau) gefahren.
1971
Einstellung
des Basaltabbaus am Hohe Hagen und beginnender Abriß der
Betriebsanlagen.
1977
Das
Panoramarestaurant im Neuen Gaußturm erhält seine
erste Rundumverglasung. Allerdings vergehen weitere 12 Jahre bis
dort ein Betrieb möglich wird.
1982
Der
1964 vom Basaltwerk übernommene ehemalige Berggasthof Bühre
steht nach mehreren Jaher Leerstand zur Versteigerung an und
wird zu dem Schullandheim: 'Haus Hoher Hagen'.
1987
Einstellung
des Abbaus von Quarzsand am Hohe Hagen, der als 'Kasseler
Meeressand' angebotenen wird.
1989
Der
Steinbruch wird folgend mit Abraum angefüllt, der beim Bau
der Eisenbahn- Hochgeschwindigkeitsstrecke Hannover-Würzburg
anfällt. Mit dem Gesteinsbruch aus Muschelkalk werden auch
seine steilen Hänge stabilisiert. Zudem entsteht ein 14m
hoher Erdhügel von dem aus eine Brücke zum immer noch
nicht betriebsbereiten Panoramarestaurant am Turm führt.
Im
Steinbruch folgt eine Aufforstung mit Bäumen, die
inzwischen einen jungen Wald bilden, sowie die Einrichtung eines
Geologie-Lehrpfads durch den Dransfelder Verschönerungsverein.
2010
Im
Beton des Neuen Gaußturms werden Haarrisse entdeckt, die
nur oberflächlich sein sollen und keine Gefahr darstellen.
2015
Sowohl
die Aussichtsplattform, das Panoramarestaurant und das
Gaussmuseum sind ungenutzt. Der Betreiber des Restaurants hat
festgestellt, dass dessen Betrieb unwirtschaftlich sei ..
2017
.. der Zugang zum Besuch der Aussichtsplattform kann nach einem
Schild am Turm irgendwo in Dransfeld für 1 pro Person
erbeten werden ..
Sollte
sich an diesem Zustand etwas ändern, kann dies durch eine
eMail an ..
dransfeld@knobelauflauf.de
..
mitgeteilt werden.
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