1906: Archäologe .. Crome, Johann Friedrich
 
Prof.Dr.phil
Johann Friedrich Crome
Johann Friedrich Crome
* 20.03.1906 -Dransfeld
† 09.04.1962 -Berlin
 
In der Wikipedia ist über Johann Friedrich Crome folgende recht formale Beschreibung zu finden, überdies konnten weder von ihm noch von seinen Eltern Bilder gefunden werden. Eine genauere Nachforschung könnte interessant sein ..
 
Johann Friedrich Crome war ein Sohn des Göttinger Museumsdirektors Bruno Crome (*04.01.1877-12. 02.1933) und seiner Frau Elisabeth geb. Flinth (*17.12.1880-†07.12.1969). Er wurde als erstes von fünf Kindern geboren. (Nach der Geburtsangabe muß die Familie 1906 in Dransfeld gewohnt haben.)
 
Im Alter von 21 Jahren beginnt Crome sein Studium der klassischen Archäologie, 1927 in Göttingen .. sowie in München und wird im Herbst 1932 bei Hermann Thiersch an der Universität Göttingen mit der Arbeit 'Das Bildnis Vergils' zum Dr.phil promoviert. An der Universität Göttingen war er schon vor seiner Promotion mit der Publikation der antiken Gemmen der Abdrucksammlung des 18. und 19. Jahrhunderts befasst. 1933/34 wird ihm das Reisestipendium des Deutschen Archäologischen Instituts zugesprochen, mit dem er den Mittelmeerraum bereisen kann. Ab seinem 28.Lebensjahr, 1934 bis 1937 arbeitet er als Assistent an der Abteilung 'Athen' des Deutschen Archäologischen Instituts. Danach wird er Assistent an der Universität Göttingen und ab 1939 lehrte er dort als Dozent für Klassische Archäologie, dann ab 1943 an der Reichsuniversität Posen. Seit 1937 ist er korrespondierendes Mitglied der Accademia Virgiliana in Mantua (1958 wird er ordentliches Mitglied).
 
Nach dem Krieg kann er wegen seiner Tätigkeit als 'Reichsreferent der deutschen Hochschullehrer' beruflich nicht mehr in der Archäologie Fuß fassen. Er lebt als Privatgelehrter zeitweilig in Oldendorf bei Celle, sodann wieder in Göttingen, später in Berlin-Nikolassee, und veröffentlichte weiterhin archäologische Beiträge.
 
In der Nachkriegszeit engagiert sich Crome wieder politisch. Als Politiker der 'Deutsch-Hannoverschen Partei' tritt er für das Wahlbündnis 'Föderalistische Union' zur Bundestagswahl 1957 im Wahlkreis 36 und auf Listenplatz fünf an. Das Bündnis überschreitet jedoch nicht die erforderliche 5-Prozent-Hürde.
 
Crome hatte aus seiner ersten, 1935 geschiedenen Ehe mit Inge Wichmann fünf Kinder. Aus der zweiten Ehe – mit Jutta Crome (geb. 1916), einer Urenkelin des Justizrates Friedrich Crome, stammt eine weitere Tochter.
 
Schriften (Auswahl)
  • Göttinger Gemmen. In Auswahl. Weidmann, Berlin 1931, OCLC 72882331.
  • Das Bildnis Vergils. Reale Accademia Virgiliana, Mantova 1935, OCLC 247077344 (zugleich Dissertation an der Universität Göttingen, 1932).
  • Mnemosynon Theodor Wiegand. F. Bruckmann, München 1938, OCLC 676299.
  • Die Skulpturen des Asklepiostempels von Epidauros. de Gruyter, Berlin 1951, OCLC 716527868.
  • Bemerkungen zur griechischen Ikonographie. de Gruyter, Berlin 1954, OCLC 603770965.
siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Friedrich_Crome
 
Anmerkungen zur Zeitgeschichte
  • 1871-1918: Deutsches Kaiserreich Crome wird 1906 geboren
    .. 1914-1918: 1.Weltkrieg
  • 1918-1933 Weimarer Republik Crome, nun 21 Jahre alt, beginnt 1927 sein Studium und wird im Alter von 26 Jahren (1932) Dr.phil
  • 1933-1945 3.Reich 1933/1934 Reisestipendium Crome ist 27 Jahre alt
    .. 1939-1945 2.Weltkrieg. Irgendwann während dieser Zeit ist Crome 'Reichsreferent der deutschen Hochschullehrer' und soll der NSDAP sowie der SS angehören
    siehe auch: https://evolution-mensch.de/Anthropologie/Johann_Friedrich_Crome
  • ab 1945 Bundesrepublik Deutschland Crome stirbt 1962 im Alter von 56 Jahren
Die Deutsch-Hannoversche-Partei war eine streng konservative Partei, die sich 1933 auflöst um dem Verbot durch die Nationalsozialisten zuvorzukommen. Ihre Mitglieder sollen sich folgend der NSDAP sowie der Zentrumspartei zugewendet haben. 1947, nach dem Krieg nennt sich die Partei 'Deutsche Partei', die 1957 zusammen mit der 'Zentrum-Partei' die 'Föderalistische Union' bildet. Genaues siehe ..
siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Hannoversche_Partei
 
Der Wahlkreis 36 (Harburg-Soltau) umfasst 1957 den Landkreis Harburg, den ehemaligen Landkreis Soltau und vom Landkreis Uelzen die Stadt Uelzen, sowie die Samtgemeinden Altes Amt Ebstorf und Suderburg in Niedersachsen.
 
 
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