1921: Journalist .. Zick, Rolf
 
Rolf Zick
Vorsitzender der
niedersächsischen Landespressekonferenz
Rolf Zick
* 16.04.1921 -Dransfeld
2020: Alter 99 Jahre
 
Richard Zick ..
Rolf Zick ist ein Sohn des Dransfelder Volksschullehrers Richard Zick, nach dem in Dransfeld die Senator-Zick-Straße benannt wurde. Richard Zick wird 1889 in Lenglern (Kreis Göttingen) geboren und stirbt 1943 in Magdeburg. Im Alter von 14 Jahren, also zwischen 1915-1918, kommt er auf eine Präparandenschule, die ihn auf die Ausbildung zu einem Volksschullehrer vorbereitete, um nach deren Abschluß das Lehrerseminarin Alfeld zu besuchen. Im Jahr 1909 wird er Lehrer in Raiffenhausen und dann in Bördel. In den Jahren zwischen 1915 und 1918 muß Richard am 1.Weltkrieg teilnehmen, um dann nach dem Krieg (1919) Volksschullehrer in Dransfeld zu werden. Hier wird er 1928 der Schulleiter. Zudem ist er Vorsitzender des Bezirkslehrervereins Hildesheim und des Provinzialschulkollegiums Hannover, Vorstandsmitglied des Preußischen Lehrervereins und des Deutschen Lehrervereins in Berlin.
 
Neben seinen Tätigkeiten in der Schule ist Richard Zick auch politisch aktiv. Er wird Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat, ist Mitglied des Kreistages und wird Bausenator von Dransfeld.
1924 wird er ein Gründungsmitglied des 'Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold', eines Wehrverbands der Parteien SPD, DDP und der Zentrumspartei, in der Weimarer Republik, der die gerade auflebende Demokratie schützen will. Dieser Verband wird im Frühjahr 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verboten, und ihre Mitglieder drangsaliert. So wird Richard Zick zum einfachen Lehrer zurückgestuft und nach Schladen am Harz strafversetzt. Hier wächst nun sein inzwischen 12jähriger Sohn Rolf auf.
 
Rolf Zick ..
Der weitere Bericht ist eine Zusammenfassung von Artikeln, die im Internet gefunden wurden. Nach diesen wächst Rolf Zick in einer kinderreichen Familie in Dransfeld auf, von wo seine Eltern, als er 12 Jahre alt ist nach Schladen am Harz umziehen mussen.
 
Rolf Zick legt im Alter von 18 Jahren sein Abitur am Martino-Katharineum in Braunschweig ab und wird unmittelbar folgend zum Arbeitsdienst eingezogen. Mit dem Beginn des 2.Weltkriegs am 01.09.1939 wird er der Wehrmacht überstellt. Als Flakkommandant erlebte er 70 Luftangriffe auf Hannover mit. In Wien, wo er zuletzt stationiert ist, lernte er seine spätere Frau Anne kennen, die er im März 1945 heiratete. Kurz darauf gerät er in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Der lange Transport in ein Arbeitslager wird von mehreren zwischengeschalteten Lageraufenthalten unterbrochen. Saratow an der Wolga wohin er überstellt wird, ist eines von etwa 2500 Lagern auf sowjetischem Gebiet. Es folgt eine dreijährige Gefangenschaft, geprägt von schwerer Arbeit, Krankheit, Hunger und dem leeren Versprechen, dem „skoro domoj“, - einer baldigen Rückkehr nach Hause.
Im März 1948 kommt die Freilassung. Über Leipzig, Heiligenstadt und Ahrenshausen kehrte Rolf Zick zurück und wird am 05.04.1948 in Friedland als 'todkranker' Mensch aus der 'Wehrmacht entlassen'. Er ist nun 27 Jahre alt.
 
1949 wird Rolf Zick - 'durch Zufall' - Journalist. Er lernt sein Handwerk von der Pike auf bei der „Göttinger Presse“ und als Lokal- und Sportredakteur beim „Göttinger Tageblatt“. 1960 folgt der Wechsel nach Hannover als Journalist für Landespolitik. Er wird 'Chef vom Dienst' einer Nachrichtenagentur und Chefredakteur der unabhängigen Bundeskorrespondenz, Ausgabe „Niedersachsen-Korrespondenz“. 1974 macht sich Rolf Zick mit einem Pressebüro in Hannover selbständig und gibt als Chefredakteur den landespolitischen Korrespondenzdienst „Nord-Report“ heraus. Er beliefert über siebzig niedersächsische Tageszeitungen, die Redaktionen von Funk und Fernsehen, die Landesregierung mit allen Ministerien, alle Landtagsfraktionen, politische Parteien sowie Wirtschaftsunternehmen. Ein von ihm zwei Jahre später gegründeter Zeitungsausschnittdienst, der alle niedersächsischen Tageszeitungen für Kunden auswertet, ergänzt das Redaktionsbüro, in dem Generationen von jungen Journalisten ausgebildet werden.
 
Begleitet wird Rolf Zicks journalistische Arbeit vor allem mit seinem Engagement für die Landespressekonferenz Niedersachsen, einer von Politik, Parteien und Wirtschaft unabhängigen Vereinigung, von in Hannover tätigen landespolitischen Korrespondenten. Dreißig Jahre, ab 1961, gehört Rolf Zick dem Vorstand an, von 1971 bis 1988 und von 1989 bis 1990 ist er ihr Vorsitzender. Er hat diese Institution, die als erste in der Nachkriegszeit in Niedersachsen gegründet wird und zum Vorbild für die Bundespressekonferenz und die Länderpressekonferenzen wurde, maßgeblich mit geprägt. Seit 2011 wird er ihr Ehrenvorsitzender.
 
Mitte der 1990er Jahre übergibt Rolf Zick das Pressebüro mit dem „Nord-Report“ seiner Tochter Anne-Maria Zick. Sie fusionierte 2001 mit dem landespolitischen Informations- und Hintergrunddienst „rundblick“ und wird dessen Chefredakteurin. Den Zeitungsausschnittdienst „Nord-Report“ übernehmen sein Sohn Rolf-Günther Zick und dessen Frau.
 
Nun kehrt Rolf Zick zwar dem Tagesgeschäft den Rücken, nicht aber dem Schreiben. Er ist schon über 70 Jahre alt, als er sein erstes Buch schreibt. Darin hat er unter dem Titel „Ich war dabei und habe überlebt“ seine schrecklichen Kriegserlebnisse und vor allem seine traumatischen Erfahrungen in sowjetischer Kriegsgefangenschaft verarbeitet. Es folgt eine Dokumentation über „50 Jahre Landespressekonferenz“. Aufwendig und umfangreich gerät dann auch 'Die Geschichte der CDU in Niedersachsen', die eigentlich nur eine Broschüre zum 60. Jubiläum der Landes-CDU werden sollte, aber schließlich auch ein viel gelesenes Nachschlagewerk nicht nur für Parteimitglieder wird. Auch liegt von ihm die Dokumentation der niedersächsischen FDP vor, aus der er ein Buch über den langjährigen Vorsitzenden der niedersächsischen Liberalen, Walter Hirche, schrieb.
Daneben war Rolf Zick jahrzehntelang in vielen anderen verbands- und standespolitischen Vereinigungen aktiv. Unter anderem gründete er den Presse Club Hannover mit, dessen Ehrenvorsitzender er ebenfalls ist. Die Liste seiner früheren und teilweise noch heutigen ehrenamtlichen Tätigkeit ist lang. Sie reicht vom Mitglied des Präsidiums des Niedersächsischen Rates der Europäischen Bewegung, über den Präsidenten des Club EXPO 2000, bis zum geschäftsführenden Vorstandsmitglied der Landesverkehrswacht Niedersachsen, der Senioren-Union Niedersachsen oder der Aktion Deutsche Sprache.
 
2011 wird ihm die höchste Auszeichnung Niedersachsens, die Niedersächsische Landesmedaille, durch den niedersächsischen Ministerpräsidenten David McAllister verliehen, weil er „mit seinem umfangreichen publizistischen Schaffen für das Land Niedersachsen Außergewöhnliches geleistet habe“. Rudolf Zick veröffentlicht eine Reihe von Büchern, die in der Wikipedia aufgelistet sind. Sein letztes Buch 'Der letzte Zeitzeuge' wird von ihm im Jahr 2020 vorgestellt.
 
Wenn alles gut geht, wird Rolf Zick am 16.04.2021 sein 100stes Lebensjahr vollenden .. was ihm zusammen mit Gesundheit und Liebe gewünscht sei.
 
Ehrungen:
  • Ehrenvorsitzender der Landespressekonferenz Niedersachsen
  • Ehrenvorsitzender des Presse Clubs Hannover
  • 1981: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
  • 1994: Großes Verdienstkreuz des Niedersächsischen Verdienstordens
  • 2011: Niedersächsische Landesmedaille
  • 2020: Leibniz-Ring
siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Zick sowie
https://www.niedersachsen.de/land_leute/menschen/sehr_geehrte_niedersachsen/rolf-zick-121553.html
https://www.museum-friedland.de/aktuell/neuigkeiten/2020/20308-tag-der-archive-zick/?type=1000
 
 
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