Die
nachfolgende Beschreibung des Lebens des Organisten,
Kapellmeisters und Liederkomponisten Johannes auch (Johann od.
Johannem) Jeep wurde der wikipedia entnommen. Dort ist folgendes
zu lesen ..
Leben und Wirken
Wesentliche Teile der
Lebensbeschreibung von Johannes Jeep befinden sich, außer
in seinen eigenen musikalischen Veröffentlichungen, in einer
Hanauer Begräbnisrede, darüber hinaus auch in
Aktenstücken aus der Weikersheimer und Frankfurter Zeit des
Komponisten. Aus ihnen ergibt sich, dass Jeep aus einer
angesehenen Dransfelder Familie stammt. Sein Vater Heinrich Jeep
war Schäfer und Landwirt. Nach dem Besuch der Lateinschule
in Göttingen und Celle wurde er wegen seiner anmüthigen
Discantstimm in die Hofkapelle in Celle aufgenommen. Etwa
um das Jahr 1600 wandte er sich zu weiteren Musikstudien nach
Nürnberg und Altdorf. In einem Widmungstext von 1609
erscheint er als Artis Musices Studiosus, was auf
einen Musikerberuf ohne bisherige Anstellung hindeutet. Über
seine Nürnberger Zeit gibt es keine direkten Belege, aber
die Lobreden zu seinem Studentengärtlein bezeugen die
Wertschätzung seitens der geistigen Elite Nürnbergs und
Altdorfs. Musikhistoriker glauben, dass Jeep bei Hans Leo Haßler
Unterricht gehabt haben könnte (Haßler war von 1601
bis 1605 Oberster Musicus in Nürnberg), oder vielleicht bei
dessen Bruder Caspar Haßler (15621618) oder bei dem
Sebaldus-Organisten Hans Christoph Heyden (15721617). In
den Listen der Studierenden der Nürnberger Universität
in Altdorf ist er zwar nicht aufgeführt, aber in einem
Nachruf ist von Altdorf als einem von Jeeps Studienorten die
Rede, auch von einer Studienreise nach Frankreich, Italien,
Venedig etc., die möglicherweise 1608/09 stattfand.
Im
Herbst 1613 wurde der Komponist Nachfolger von Erasmus Widmann
auf der Stelle eines Kapellmeisters und Organisten am Hof des
Fürsten von Hohenlohe in Weikersheim. Hier heiratete Jeep
1614 die verwitwete Barbara Herbst, mit der er eine Tochter
hatte. Er blieb bis 1636 in den Diensten des Fürsten von
Hohenlohe, und zwar ab 1627 hauptsächlich als Steuerbeamter
in dem nahen Ort Hollenbach. Nach dem Tod seiner ersten Frau
heiratete Jeep 1624 die verwitwete Anna Margarete Sturm, mit der
er ebenfalls eine Tochter hatte.
Die
Wirren des Dreißigjährigen Krieges, insbesondere die
Nördlinger Schlacht von 1634, zwangen ihn, Weikersheim zu
verlassen; er ging nach Frankfurt am Main und übernahm dort
das Amt des Musikdirektors von Johann Andreas Herbst auf dessen
besondere Empfehlung, welcher 1636 einem Ruf als Kapellmeister an
die Nürnberger Frauenkirche gefolgt war. Jeep hatte in
diesem Amt jedoch keine glückliche Hand. Der Rat der Stadt
Frankfurt hielt schon 1639 hinter seinem Rücken nach einem
Nachfolger Ausschau. Nach erfolgter Kündigung seitens des
Rats wurde die Stelle neu besetzt. Der enttäuschte Jeep war
im Sommer 1640 auf dem Rückweg nach Weikersheim, blieb
jedoch in Hanau, wo er vermutlich im Schuldienst wirkte; im Jahr
1642 fand er eine Stellung als Kapellmeister am Hof des Grafen
von Hanau-Münzenberg, wo er auch als Organist der
Marienkirche wirkte. Seine erfolgreichen Jahre als Komponist
waren jedoch vorbei.
Bedeutung
Johannes
Jeep war ein bedeutender Meister des deutschen Liedes und trug
mit seinen Sammlungen Studentengärtlein, Geistliche Psalmen
und Kirchengesäng sowie Andächtiges Bettbüchlein
viel zur Entwicklung dieser Gattung bei. Er war auch ein
sprachbegabter Autor, was aus der Textierung einer italienischen
Tricinien-Sammlung aus dem Jahr 1610 hervorgeht. Auch die Texte
seines Studentengärtleins stammen von ihm. Zusammen mit
seiner Musik traf er hier einen vergnüglichen Ton, der auf
große Resonanz stieß: Darüber hinaus zeigt seine
musikalische Schreibweise Eleganz und auch einen geschulten
Komponisten, was einige eingestreute motettisch-seriöse
Sätze bezeugen. Der musikalische Epitaph auf Valentin
Haussmann weist auf eine engere Beziehung des Komponisten zu
diesem bedeutenden Autor italienischer Textadaptionen hin. Jeeps
Kantionalsätze sind gediegen, halten sich aber an das
zeitgenössisch Übliche, wie auch seine letzte
madrigalische Komposition von 1640 keine selbständige
Continuo-Stimme besitzt. Jeep war auch als Kupferstecher tätig.
Bis in unsere Zeit beliebt ist aber sein vierstimmiges Lied
Musica, die ganz lieblich Kunst aus dem Jahr 1614. In
Dransfeld ist die Johannes-Jeep-Straße nach ihm benannt.
Werke
- Geistliche
Vokalmusik
- Fili
in tua infirmitate ne despicias teipsum zu drei Stimmen
in Sacrarum melodiarum tribus vocibus compositarum, Nürnberg
1605
- Geistliche
Psalmen und Kirchengesäng zu vier Stimmen, Nürnberg
1609
- Christ,
heiliger Gott zu vier Stimmen, Nürnberg 1615
(verschollen)
- [114]
Geistliche Psalmen und Kirchengesänge wie sie [
]
bevorab zu Weikersheimb in der [
] Grafschafft Hohenlohe
etc. zu singen gebräuchlich zu vier Stimmen,
Nürnberg 1629 (darin fünf eigene Melodien)
- Andächtiges
Bettbüchlein, Ulm 1631 (verschollen)
- Dies
ist mein lieber Sohn, Kanon zu vier Stimmen, Frankfurt am
Main 1635
- Weynachtsgesang,
Frankfurt am Main 1637 (verschollen)
- Hymnus
hymenaeus [
] auß dem 2. Capitel deß
Hohenlieds Salomonis [
] auff italiänische Madrigalen
arth für fünf Singstimmen und Generalbaß,
Hanau 1640
- Ach
Gott und Herr zu vier Stimmen, in Harmonisches Chor- und
Figural Gesang-Buch, Frankfurt am Main 1659
- An
Gott niemand verzage zu vier Stimmen
- Weltliche
Vokalmusik
- Studentengärtleins
erster Theil [17] neuer lustiger weltlicher Liedlein zu
drei bis fünf Stimmen, Nürnberg (Auflagen 1 bis 3:
16051610, verschollen), Auflagen 4 bis 7: 1614, 1618,
1622 und 1626
- Studentengärtleins
Ander Theil, [17] neuer lustiger Weltlicher Liedlein zu
vier bis 5 Stimmen, Nürnberg 1614, 1619 und 1622
- Musikalisches
Stücklein, Frankfurt am Main 1638 (verschollen)
- Bearbeitungen
und Editionen
- [24]
Schöne auserlesene liebliche Tricinia, hiebevorn von
Laurentio Medico in Wellscher Sprach aussgangen, jetzo [
]
mit lustigen Teutschen Texten ersetzet, Nürnberg
1610
- 24
Psalmen [
] von [
] Ambrosio Lobwassern, in
Geistliche Psalmen, 1629 (Bearbeitung von Erasmus Widmanns
Sätzen)
-
Christliches
Gesang-Büchlein, Ulm 1648 (Andachtsbuch ohne Noten).
Siehe
auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Jeep
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