Scheden
ist ein Ort in der Gesamtgemeinde Dransfeld. Hier wurde 1697
Johann Joachim Quantz geboren, dessen Leben nach der Wikipedia
wie folgt beschrieben wird.
Quantz wird als fünftes
Kind des Hufschmieds Andreas Quantz in Oberscheden geboren. Der
Ort lag damals im gerade gebildeten Kurfürstentum
Braunschweig-Lüneburg. Nach dem Tod seiner Eltern (1702 und
1707), Joachim ist 5 bzw.10 Jahre alt, übernehmen sein Onkel
Justus Quantz, der Stadtmusikus in Merseburg ist, sowie der
Ehemann seiner Cousine, der Organist Johann Friedrich Kiesewetter
seine Ausbildung. Auch der Onkel Justus stirbt bald und Quantz
wird bei dessen Nachfolger Johann Adolf Fleischhack weiter
ausgebildet. Joachim spielt in dieser Zeit aushilfsweise in der
Hofkapelle des Prinzen Friedrich Erdmann von Sachsen-Merseburg.
Als dieser am 2. Juni 1714 verstirbt, wird eine dreimonatige
Hoftrauer verhängt. Während dieser Zeit sind die
höfischen Musiker ohne Einkommen. So begibt sich Quantz von
Merseburg zu Fuß nach Dresden und bewirbt sich dort im Juni
1714 um eine Musikantenstelle als Stadtpfeifer. Das glückte
ihm jedoch nicht und so wandert er Ende Juni 1714 weiter in den
Nachbarort Radeberg. Hier wird er als Stadtpfeifergeselle
angestellt. Als Radeberg während des Stadtbrandes am 13./14.
Juli 1714 fast vollständig zerstört wird und damit die
Musikantenstelle von Quantz nach nur etwa drei Wochen Dienst
entfällt, zieht er am Tag nach dem Brand nach Pirna und wird
dort 1714 Stadtpfeifer. In seiner weiteren Ausbildung als
Stadtpfeifer erlernte er Violine, Oboe, Trompete, Zink
(Grifflochtrompete), Waldhorn, Posaune, Blockflöte, Fagott,
Violoncello, Gambe und Kontrabass. Nach Abschluss der Ausbildung
bekommt er im März 1716, er ist nun 19 Jahre alt, eine
Anstellung in der Stadtkapelle Dresden. Hier spielt er Oboe und
Flöte. Nach zwei Jahren im Dienste des dortigen Stadtmusikus
wechselte er als Oboist an die Polnische Kapelle Augusts II.,
mit der er regelmäßig nach Polen reiste.
Um
beruflich weiterzukommen, studiert er 1717 bei Jan Dismas Zelenka
und Johann Joseph Fux in Wien. Im Jahr darauf nimmt er in Dresden
Querflötenunterricht beim französischen Flötisten
Pierre-Gabriel Buffardin und beginnt zu komponieren. Eine
Studienreise führte ihn in den Jahren 1724 bis 1726 nach
Italien, wo er bei Francesco Gasparini, dem Konzertmeister des
Lateran in Rom, 'Kontrapunkt', (eine Lehre mehrstimmige Musik zu
organisieren), studierte. In Neapel begegnete er Alessandro
Scarlatti, und schließt Freundschaft mit dem Kastraten
Farinelli. In Venedig hörte er sein musikalisches Vorbild
Antonio Vivaldi. Von 1726 bis 1727 hält sich Quantz in Paris
und London auf. Hier drängt ihn Georg Friedrich Händel,
in England zu bleiben. Durch diese Reisen kommt er auch mit der
aufkommenden Vorklassik in Kontakt.
Im
Alter von 31 Jahren wird Quantz 1728 Flötist bei der
Kurfürstlich-Sächsischen und Königlich-Polnischen
Kapelle in Dresden. Hier lernt er den damaligen preußischen
Kronprinzen Friedrich kennen, dem er fortan Flötenunterricht
erteilt, .. was dessen Vater, der Soldatenkönig Friedrich
Wilhelm II jedoch sofort verbietet. Quantz selber erzählt
dem Schriftsteller Nicolai, wie er sich einmal bei einer der
Kontrollen von Friedrichs Vater im Schrank verstecken muss. 1737
heiratet Quantz Anna Rosina Carolina Schindler. Wie der
Musikhistoriker Marpurg berichtet, nahm sie ihm das
Eheversprechen auf dem Totenbett ab, um gleich darauf wieder zu
gesunden. Die Ehe wird nicht sehr glücklich, In Berlin soll
es allgemein bekannt gewesen sein, dass sie ihren Ehemann
'tyrannisierte'. Nachdem Kronprinz Friedrich zum König,
Friedrich II (der Große) wird, bietet er Quantz 1741 so
vorteilhafte Bedingungen an, wenn er sein Kammermusikus und
Hofkomponist würde, dass Quantz annimmt. Am preußischen
Hof in Berlin und Potsdam erteilt er Friedrich täglich
Unterricht, leitete Hauskonzerte und komponiert. Er genoss das
Privileg, das Spiel des Königs kritisieren zu dürfen
und begleitet ihn zeitweise ins Feldlager. Außerdem baut er
selbst Flöten, verbesserte sie durch Hinzufügung einer
zweiten Klappe. 1752 schreibt er das Flöten-Lehrbuch
'Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen'.
Quantz bleibt bis zu seinem
Tod am Hof von Friedrich II. Im Jahr 1773 stirbt er im Alter von
76 Jahren. Der König lässt sein Grab auf dem Friedhof
Nauener Tor in Potsdam mit Plastiken der Gebrüder Räntz
ausschmücken. Da dieser Friedhof folgend geschlossen werden
muß, erfolgt 1865 eine Umbettung auf den Alten Friedhof
(Heinrich-Mann-Allee) in der Teltower Vorstadt. Diese Grabstätte
wird 1994 vollständig erneuert.
Die
Kompositionen von Quantz sind zum größten Teil für
die Querflöte bestimmt. Darunter finden sich mehr als 200
Flöten-Solosonaten, etwa 300 Flötenkonzerte, 45
Triosonaten und 9 Hornkonzerte. Weiter sind Flötenduos,
-terzette und -quartette überliefert, und neben Liedern, die
'Neuen Kirchenmelodien', Choralmelodien zu 22 Oden von Gellert
aus dem Jahr 1760. Die meisten Werke liegen nur als Handschriften
vor, da nur wenige Stücke im Druck erschienen sind. In
Johannes Quantz Geburtsort Scheden finden regelmäßig
Konzerte mit seinen Werken statt. Sein Lehrwerk 'Versuch einer
Anweisung die Flöte traversière zu spielen' von 1752
ist weit mehr als eine Flötenschule. Vielmehr vermittelt es
ein umfassendes Bild der Aufführungspraxis und Musikästhetik
des ausgehenden Spätbarock. Es wurde noch 1992 in München
& Kassel neu ediert.
Literatur:
Im Jahr 1755 erschien in den 'Historisch-kritischen Beyträgen
zur Aufnahme der Musik' von Friedrich Wilhelm Marpurg eine
Autobiografie. Eine weitere folgte 1762 auf italienisch. In dem
Buch 'Leben und Werke des Flötisten Johann Joachim Quantz'
beschreibt sein Urneffe der Komponist Albert Quantz im Jahr 1877
das Leben seines Vorfahren.
Siehe
auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Joachim_Quantz
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